Brettspiele

 Zu den Klassikern, die im 19. oder 20. Jahrhundert auf den Markt gebracht wurden, gehören Brettspiele wie
 Cluedo
 Diplomacy
 Fang den Hut
 Focus
 Halma (erfunden in den USA bereits 1883, als sechseckige Version in Deutschland 1892)
 Hase und Igel (erstes Spiel des Jahres)
 Hex
 Laska
 Leiterspiel
 Ludo, Mensch ärgere Dich nicht (in der Schweiz: Eile mit Weile) – Pachisi-Ableger
 Malefiz (international auch bekannt als Barricade, erschienen 1959)
 Monopoly (erfunden in den USA 1904, populär ab 1934)
 Parqués: Kolumbianisches Brettspiel
 Reversi
 Risiko (1957 erstmals erschienen, seit 1959 im Programm von Parker)
 Scotland Yard
 Scrabble (erfunden 1931, populär ab 1948, gleichzeitig ein Buchstabenspiel)
 Spiel des Lebens
 Stratego

 Brettspiele wie Scotland Yard (erschienen 1983), Das verrückte Labyrinth (1986), Siedler von Catan (1995), Carcassonne (2000, eigentlich eher ein Legespiel), Einfach Genial (2004) oder Puerto Rico (2002) werden auch als Autorenspiele bezeichnet, da verantwortliche Spieleautoren namentlich bekannt sind und sich oft haupt- oder nebenberuflich mit Spielen beschäftigen. Oft gibt es zu erfolgreichen Autorenspielen mehrere Aufbausets, Erweiterungen sowie abgeleitete Spiele (wie das Kartenspiel San Juan bei Puerto Rico oder die Erweiterung Seefahrer bei Siedler von Catan).


Während in den meisten Ländern vor allem klassische Brettspiele gespielt werden, hat sich im deutschsprachigen Raum eine vielfältige Szene um Autorenspiele gebildet. In den Vereinigten Staaten hat dies dazu geführt, dass Brettspiele auch als „German Games“ und später „Eurogames“ bezeichnet werden. Nach Angaben des Vorsitzenden des Verbandes „Fachgruppe Spiel“ Ernst Pohle kommen in Deutschland jährlich etwa 350 Spiele neu auf den Markt, mehr als in jedem anderen Land

 Mehr als 600 Neuheiten werden Jahr für Jahr auf den Spielemessen in Essen (im Oktober) und Nürnberg (im Februar) vorgestellt.

 Als weiterer Vertriebskanal etablierte sich in den 2010er Jahren das Crowdfunding, vor allem durch die US-amerikanische Plattform Kickstarter. Kleine Verlage oder Privatpersonen nutzen hier die Möglichkeit, mit überschaubarem finanziellen Risiko Projekte zu realisieren, die in den Programmen traditioneller Verlage kaum Aussicht auf Veröffentlichung gehabt hätten. Förderlich ist dies besonders für Nischen-Themen, anspruchsvolle und damit teure Materialien oder bei ausgefallenen Spielkonzepten.
Seit Mitte der 2010er Jahre wird das Crowdfunding professioneller. Auflagen und Finanzierungssummen werden größer und nähern sich denen klassischer Verlage an. Viele ehemals kleine Verlage wurden Industriegrößen. Häufig werden die Plattformen als Preorder-, Marketing- und Kommunikationskanal genutzt, ohne auf die ursprünglichen Vorteile – relativ geringes Investitionsrisiko, Experimentierfreudigkeit – angewiesen zu sein. Im Jahr 2017 lag die eingenommene Summe der erfolgreichen Kickstarter-Kampagnen bei 137 Mio. US-Dollar, und damit deutlich über denen der Videospiele (17 Mio. US-Dollar).
Moderne Genres und ihre Vertreter
Deckbau-Kartenspiele (Deckbuilding): Dominion (Spiel des Jahres 2009)
Drafting: 7 Wonders
Arbeiter-Einsetzspiele (Worker-Placement): Stone Age, Village, Auf den Spuren von Marco Polo, Agricola
Kooperative Spiele: Pandemie (Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2009); Die Verbotene Insel (2011); Die Legenden von Andor (Kennerspiel des Jahres 2013) Hanabi (Spiel des Jahres 2013); The Mind (2018)
„Legacy“-Spiele (episodenhafte Spiele mit Partie-übergreifendem Handlungsbogen und ggf. irreversiblen Materialveränderungen (Zerstören, Überkleben etc.)): Risiko Evolution (2012); Pandemic Legacy (2016); SeaFall (2016); Charterstone (2017)
„EXIT- bzw. Escape-Room-Games“: Exit – Das Spiel (Kennerspiel des Jahres 2017)

 

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